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Risiken und Konsequenzen der Adipositaschirurgie

Wie bei allen chirurgischen Eingriffen gibt es auch in der Adipositaschirurgie Risiken. Sie sollten mit Ihrem Chirurgen besprechen welche Art des Eingriffes für Sie geeignet ist und welche Risiken damit verbunden sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie vor dem Eingriff über alle allgemeinen und speziellen Risiken aufgeklärt wurden.

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Ihnen muss bewusst sein, dass durch Veränderung des Verdauungstraktes ihr Leben sich komplett verändern kann. Entscheiden ist auch zu wissen, dass Spurenelemente und Vitamine nach einer Operation nicht in ausreichendem Maße resorbiert werden. Eine lebenslange Supplementation ist erforderlich. Auch die Medikamentenresorption ist bei einigen Eingriffen verändert, so dass Sie in Bezug auf Dosierung und Einnahme der Medikamente mit Ihrem Arzt Rücksprache halten sollten.

Magenband

Das Magenband wird als reversibles Verfahren wie alle Übergewichtsoperationen laparoskopisch durchgeführt und verändert den Verdauungstrakt in seiner Anatomie nicht. Dabei ist die Aufnahme von Nährstoffen unverändert, so dass es in der Regel zu keinem wesentlichen Vitamin- und Mineralmangel kommt. Das Magenband kann für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Es muss jedoch bedacht werden, dass das Magenband nicht "betrugssicher" ist, sodass Sie bei Genuss hochkalorischer Getränke oder Nahrung auch wieder an Gewicht zunehmen können. Insgesamt ist der Gewichtsverlust im Vergleich zu anderen Verfahren geringer und die positiven Effekte auf metabolische Erkrankungen wie zum Beispiel eine Zuckererkrankung deutlich geringer. Ferner kann es langfristig zu vielfältigen Problemen mit dem Band als Fremdkörper kommen, sodass dieses OP-Verfahren zunehmend seltener verwandt wird. In Einzelfällen kann es aber ein sinnvolles Verfahren darstellen.

Schlauchmagen (Sleeve)

Hierbei wird ein deutlich verkleinerter Magen gebildet, in dem die Passage der Nahrung erhalten bleibt. Vorteile des Schlauchmagens sind ein deutlicher Konzentrationsabfall des Hungerhormons Ghrelin, welcher zu einem geringeren Hungergefühl führt, sowie der vollständige Erhalt des Verdauungstraktes. Dadurch kommen seltener Mangelerscheinungen vor und ein Dumpingsyndrom wird vermieden. Sollte noch einmal eine Magenspiegelung erforderlich sein, kann diese problemlos durchgeführt werden. Es sollte bedacht werden, dass Auch hier die Wirkung des verkleinerten Magens bei flüssigen, hochkalorischen Nahrungsmitteln reduziert ist. Natürlich ist die Operation ist reversibel, jedoch besteht bei jeder rückgängig gemachten Übergewichtsoperation das Risiko einer erneuten Gewichtszunahme. Zusätzlich kann es beim Schlauchmagen gegebenenfalls zu einer Refluxbildung (Aufstieg von Magensäure) bzw. Zunahme von Refluxbeschwerden kommen

Magenbypass

Der Magenbypass führt zum grösseren Gewichtsverlust nach Operation im Vergleich zum Schlauchmagen, er ist auch besser wirksam auf metabolische Begleiterkrankungen (Diabetes Mellitus) und einen Bluthochdruck. Ferner wird ein eventuell bestehendes Refluxleiden (Sodbrennen) verbessert. Hierdurch ergibt sich eine gute Lebensqualität Jedoch gilt zu beachten, dass es zu einem vermehrten Vitamin- und Nährstoffverlust kommen kann, so dass eine lebenslange Substitution notwendig werden kann. Eine Magenspiegelung des Restmagens ist zudem nur erschwert möglich.

Mini-Magenbypass (Omega-Loop-Bypass)

Der sogenannte "Mini-Magenbypass" ist eine neueres Verfahren, welches nur eine Naht zwischen Magen und Darm beinhaltet und sich durch eine kürzere OP-Zeit auszeichnet. Die Gewichtsabnahme und die Wirkung auf Begleiterkrankungen sind wahrscheinlich mit dem Magenbypass vergleichbar. Jedoch kann es unter Umständen zu einer Entzündung im Magen durch einen Rückfluss von Galle kommen.

Endoskopischer Schlauchmagen (Endo-Sleeve)

Dieses ganz neue Verfahren wurde an der Charité durch Dr. Zorron mitentwickelt und bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt. Hierbei wird endoskopisch - ähnlich wie bei einer Magenspiegelung - unter Narkose eine spezielle Nahttechnik im Magen angewendet und der Magen von innen verkleinert. Es wird hierbei kein Teil des Magens entfernt, sondern durch Nähte eine Schlauchmagen gebildet. Diese können natürlich wieder gelöst werden. Der endoskopische Schlauchmagen eignet sich daher besonders für sehr übergewichtige Patienten sowie solche mit einem hohen OP-Risiko.